Michael war beim Ironman Klagenfurt am Start und hat zu seinem Rennen einen kleinen Erfahrungsbericht abgegeben:
Mit der Teilnahme am Ironman Klagenfurt ging für mich ein Jugendtraum in Erfüllung, war es doch Marino Vanhoenackers Siegesserie Mitte der 2000er Jahre, die mich erstmals richtig auf Langdistanztriathlon aufmerksam werden ließ.
Gemeinsam mit meinem besten Freund Jürgen ging es um ca. 07:00 los. Das Schwimmen ging gut von der Hand, sodass nach 1h 3' 54" der Wechsel zum Rad erfolgte.
Die anfangs noch beträchtliche TeilnehmerInnenzahl auf den ersten 30-40km der Strecke führte zu einem leichten Überziehen meinerseits, um Platz zum gleichmäßigeren Fahren zu haben. Bei der Wende nach 90km mit einer Durchgangszeit von 2h35' und aufkommender Hitze war mir bereits bewusst, dass ich dieses Tempo nicht halten konnte, weshalb die zweite Runde deutlich langsamer absolviert und ich nach einer Gesamtzeit von 5h24'08" (sowie drei Kettenabwürfen mit kurzen Stopps) zurück in der Wechselzone war.
Die Laufschuhe waren flott angezogen und der Körper durchaus erfreut über die veränderte Position. Die ersten Kilometer gingen gut, aber wohl zu flott von der Hand. Im Eifer des Gefechts und gebraten von Temperaturen jenseits der 30 Grad wich ich vom vorab kalkulierten Verpflegungsplan ab und drückte mir unüberlegt in den ersten 50 Minuten 90g Kohlehydrate über Gels rein. Die Rechnung kam wenige Kilometer später in Form von Magenkrämpfen, die mich zum Verzicht auf alles außer Wasser für die nächste Stunde zwangen. Von da an war es ein Balanceakt zwischen zaghafter Energiezufuhr, Magenstabilität und Vermeidung des Überhitzens. Der Gedanke ans Aufgeben kam nicht nur einmal auf, aber Kilometer für Kilometer ging es dann doch weiter. Mit zunehmender Fortdauer kam die Energie dank Cola & Wassermelonen in kleinen Portionen zurück, sodass ich die letzten 3-4km nochmals etwas schneller laufen und im Beisein von Familie und Freunden nach 10h48'56" ins Ziel kommen konnte.
Ungeachtet des Lehrgelds, das ich zu bezahlen hatte, war es eine einmalige Erfahrung, mit einem derartigen Publikum als Unterstützung die erste Langdistanz zu absolvieren - auch wenn der Körper hie und da noch zwickt, freut sich der Kopf schon auf die nächsten Einheiten.

